Die Buchdruck Werkstatt wurde auf Initiative der O/D Ottweiler Druckerei und Verlag GmbH, einem bewährten und bekannten Unternehmen am Wirtschaftsstandort Ottweiler, eingerichtet. Die Werkstatt wird auch unter Leitung der O/D Ottweiler Druckerei betrieben.
Innerhalb der O/D Ottweiler Druckerei, die als ein Unternehmen der Print- und Mediengruppe Paulund als ein global player auch auf neuen Märkten bekannt ist, wird auf Geschichte und Tradition großer Wert gelegt. Von daher wanderte der Bleisatz seinerzeit nicht zum Altwarenhändler, als der Offsetdruck kam. Setzmaschinen und Buchdruckmonster wurden in Ottweiler nicht verschrottet. Setzregale wurden nicht als Feuerholz verbrannt. Hans Paul: „Die komplette Handsetzerei lagerte in den Kellern der Ottweiler Brauerei, jetzt O/D Ottweiler Druckerei. Die Druckpressen fanden ihren Platz im Hochregallager. Nur die Linotype-Setzmaschine durfte an ihrem Stammplatz verbleiben und ab und zu mal tätig werden, wenn Namensprägungen anstanden.“
Hans Paul hat mehrere Druckereien in der Umgebung besucht und weitere Elemente aus bereits vergangenen Arbeitswelten vor der Vernichtung und dem Vergessen bewahrt. Das ging nicht von heute auf morgen. Viel Liebe zum Detail war erforderlich. Hans Paul: „Für meine Heimatstadt habe ich gerne diese Leistungen erbracht.“ Anregungen erfuhr Paul im Mainzer Gutenberg-Museum.
Von der Idee bis zur ihrer Realisierung des neuen Museums war es ein weiter Weg: Der Macher und Schaffer Hans Paul schlug sich manche Nacht um die Ohren. Was sollte nicht alles überlegt werden? Zusätzliche Decken wurden im Stadtmuseum eingezogen, Türrahmen mussten raus. „Vieles war zu bedenken“, blickt Hans Paul zurück, der den Geschäftsleitungen der O/D Ottweiler Druckereiund des Michel-Verlages für die finanzielle Unterstützung dankte.
Eine Videoproduktion, die das Mainzer Gutenberg-Museum der Ottweiler Buchdruck-Werkstatt überließ, führt ergänzend viele in die Druckgeschichte ein. Genau so interessant dürfte die Bilddokumentation „65 Jahre Ottweiler Druckerei“ sein. Dort kann man ein Stück saarländischer Wirtschaftsgeschichte verfolgen – die Entwicklung eines Kleinstbetriebes bis zu einem zukunftsweisenden Print- und Medienhaus.
In der Werkstatt ist auch das kleinste Buch der Welt zu bestaunen. Auf wenigen Millimetern ist das gesamte Vaterunser untergebracht. Gebunden in Leder mit Goldprägung ist dieses Kleinod ein besonderes Geschenk.
Öffnungszeiten: Nach Vereinbarung, Kostenbeitrag pro Person 3,-- €; Gruppenführung 30 Euro; Anmeldung für eine fackundige Führung bei Tourist-Information der Stadt Ottweiler: Telefon 06824 3511 oder beim Michel-Verlag 06824-9001 950