Die Museumsapotheke - Eine Außenstelle des Stadtgeschichtlichen Museums
Im Rahmen einer Feierstunde konnte am 24. Mai 1997 die alte Einrichtung der „Adler-Apotheke“ an der Saarbrücker Straße als Museumsapotheke ihrer Bestimmung übergeben werden. Sie ist eine Außenstelle des Stadtgeschichtlichen Museums in Ottweiler. Alfred Hamma, Inhaber der „Adler-Apotheke“, stellte freundlicherweise die originalen Räumlichkeiten und Einrichtungen aus dem Jahre 1911 für eine museale Nutzung zur Verfügung. Die gesamte Jugendstil-Einrichtung aus dem Jahre 1911 ist erhalten geblieben. Zur wertvollen Inneneinrichtung gehören Balkenwaagen, Glas- und Porzellangefäße sowie handgefertigte Holzstandgefäße.
Im Jahre 1911 hatte der damalige Ottweiler Apotheker Fritz Neuhaus das alte katholische Schulhaus an der Bliesbrücke im Tausch gegen die bisherige Apotheke in der Wilhelm-Heinrich-Straße erhalten. Apotheker Neuhaus schmückte sein neues Anwesen mit einem auf massiven Säulen ruhenden Jugendstil-Balkon und umgab es mit einem weißen Gartenzaun samt Vorgarten. Er gab seinem Betrieb damals erstmals den Namen „Adler-Apotheke“. Das Symbol des Adlers geht zurück auf Jesaja 40 Vers 31: „Aber die auf den Herren harren, kriegen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler, daß sie laufen und nicht matt werden.“
Leider forderten der Neubau der Bliesbrücke und die dadurch bedingte Erweiterung der Saarbrücker Straße im Jahre 1954 den Abbruch der Verzierungen. Fritz Neuhaus hat übrigens im Gebäude der alten Stadtmühle ab 1908 auch eine chemische Fabrik betrieben. Heute steht hier das „Prinz-Heinrich-Haus“.
Im Jahre 1933 übernahm Familie Hamma die „Adler-Apotheke“ und verkaufte Arzneimittel in historischen Räumen bis 1957. Damals kam die Apotheke in einen neuzeitlichen Anbau, der nach Westen zu errichtet worden war. In der alten „Adler-Apotheke“ bestand bis in die achtziger Jahre des 20.Jahrhunderts ein von Familie Hamma betriebenes Reformhaus.
Klicken Sie auf das Video um einen Eindruck zu bekommen wie es damals in der Apothke zuging: